Morgen. Blick auf die Kiefern des Grune-
walds. Brief aus Mainz und Schilderungen
der Verwüstung von Darmstadt. Alle
Mercks sind ausgebombt und nun ge-
zwungen, um nur ein Dach über dem Kopf
zu haben, aufs engste zusammenzuwohnen.
Wenn es nicht so traurig wäre, gäbe es
ein herrliches Lustspielmotiv.
Gestern einen Artikel geschrieben: „Kleine
märkische Stadt“, den ersten seit langer
Zeit. Ich habe ihn dem „Reich“ zugedacht,
allerdings ist es fraglich, ob er in den
Rahmen passt. Auf der Suche nach
neuem feuilletonistischen Stoff für DAZ
oder Signal. Ich schreibe um meine
Existenz. – Relaitv gute Stimmung.
Der Schmerz über die Aufgabe von
Paris und einer 20 Jahre lang bestehenden
Lebensform lässt nach. Allerdings hat sich
noch kein neuer Kern gebildet, um den
herum ich ein neues Gehäuse bauen könnte.
Aber ich fühle wieder so etwas wie Boden
unter den füssen. Das Gehirn fängt an,
zu arbeiten. Wir sind doch seltsam
anpassungsfähige Wesen. Selbst mit den
Schrecken der scheusslichen Berliner Ernährung
hoffe ich, fertig zu werden. Die frage des
neuen Rhythmus, in den man hinein-
kommen muss. Die Menschen, die man
um sich gruppiert, der Clan, den man
sich schafft. „Wir haben versucht,
passende Leute zusammen einzuladen“